Gegenwärtig ist zu beobachten, dass die Häufigkeit des Auftretens einer Reihe von Haut- und Atemwegsbeschwerden im Verlauf der letzten Jahre zugenommen hat, die allgemein mit dem Namen Latexallergie bezeichnet werden.
Die Verwendung von Latex ist in unserer Branche weitverbreitet. Ca. 40.000 Produkte des täglichen und professionellen Gebrauchs enthalten entweder Natur- oder synthetischen Latex.
Laut Daten von Ibermutuamur, die nach der Analyse der statistischen Daten der auf die Exposition gegenüber Latex zurückzuführenden berufsbedingten Krankheiten ermittelt wurden, sind dies in der letzten Zeit erheblich angestiegen, wobei 5 % des Gesundheitspersonals gegenüber 1 % der allgemeinen Bevölkerung betroffen ist.
Was ist Naturlatex und was ist synthetischer Latex?
Der Naturkautschuk oder Naturlatex wird anhand einer physikalischen und chemischen Verarbeitung des Saftes bestimmter Baumarten gewonnen, insbesondere der Art Hevea Braziliensis.
Zur Erreichung bestimmter physikalisch-chemischer und mechanischer Eigenschaften wird dem Saft eine Reihe von Zusatzstoffen hinzugefügt, beispielsweise Beschleuniger, Antioxidantien, Weichmacher, Farbpigmente, Füllstoffe, Emulgatoren, Enthärter, Parfümstoffe, Biozide, usw.
Das Ziel bei der Herstellung von synthetischem Kautschuk oder Latex ist die Imitation der Struktur und Eigenschaften von Naturlatex. Dies wird in zwei Schritten erreicht:
1) Polymerisation: Ausgehend von einer Reihe einfacher Moleküle, die bestimmten chemischen und/oder physikalischen Prozessen unterzogen werden, wird ein Makromolekül erhalten, deren Eigenschaften denen des Naturlatex ähneln.
2) Nach Erhalt dieses Makromoleküls werden diesem genau wie im vorherigen Fall eine Reihe von Zusatzstoffen hinzugefügt, um die konkreten, für dieses Material gewünschten Eigenschaften zu erzielen. Unter den am häufigsten verwendeten Zusatzstoffen befindet sich das Neopren, Nitril, Butil, PVE, Polystyrol und Polyethylen.
Arten von Reaktionen und Symptomatik
Zunächst muss geklärt werden, welche Beschwerden vom Kontakt mit Materialien verursacht werden können, die Latex enthalten, da nicht alle als allergischer Prozess klassifiziert werden können:
a) Kontaktdermatitis
Hierbei handelt es sich um eine Veränderung der Haut aufgrund des anhaltenden Kontakts mit Materialien, die Latex enthalten, normalerweise aufgrund der Verwendung von Handschuhen.
Die Veränderung oder Reizung wird als Reaktion auf den Kontakt mit einem der bei dem Herstellungsprozess des Handschuhs verwendeten chemischen Zusatzstoffe verursacht und von Aktionen verschlimmert, welche die natürliche Schutzbarriere der Haut beeinträchtigen, beispielsweise die andauernde mechanische Reibung, übermäßiges Schwitzen aufgrund körperlicher Anstrengungen, die Erhöhung der Oberflächenwärme, mangelnde Atmungsaktivität des Handschuhs, übermäßiges Waschen der Haut mit sehr aggressiven Reinigungsmitteln oder Seifen, die falsche Trocknung der Hände nach dem Waschen usw.
Die betroffenen Personen weisen Minuten oder Stunden nach dem Kontakt örtlich begrenzte Hautsymptome auf, die denen einer Allergie ähneln: Rötung, Juckreiz, Brennen, Trockenheit, Schälen und Rissbildung der Haut.
Bei einer Verhinderung eines weiteren Kontakts und einer angemessenen medizinischen Behandlung verschwinden diese Symptome im Allgemeinen mit der Zeit.
b) Latexallergie gegen die Proteine oder Soforttyp-Allergie (Typ I)
Die allergische Reaktion wird von einer bestimmten Art von Proteinen ausgelöst, die im Latex vorhanden sind und als Heveine bezeichnet werden. Diese Proteine führen bei bestimmten Personen zur Erzeugung von IgE-Antikörpern, die bei diesen zu einer Überempfindlichkeit gegenüber aus diesem Material gefertigte Erzeugnisse führen.
Die Personen mit dieser Art von Allergie werden sensibilisierte Personen genannt, deren Schweregrad abhängig von einer Reihe von Faktoren größer oder geringfügiger sein kann, beispielsweise der Grad der Sensibilisierung der Person, die Konzentration der Proteine (Heveine) im Material (nicht alle Gegenstände aus Naturlatex enthalten dieselbe Art und Menge an Proteinen), der Bereich und die Dauer des Kontakts (Schleimhäute und feuchte Hautstellen sind am empfindlichsten).
Die Symptome können von leichten und auf den Kontaktbereich lokalisierten Hautbeschwerden bis zu zur Ausbreitung auf den restlichen Körper, geringen mit schweren Atemwegssymptomen bis zu einem anaphylaktischen Schock reichen.
c) Chemische Latexallergie oder Spättyp-Allergie (Typ IV)
Diese Allergie wird durch den Kontakt mit einem der beim Herstellungsprozess des Latex verwendeten Zusatzstoffe ausgelöst, sodass diese sowohl Produkte aus Naturlatex als auch synthetischem Latex betrifft.
Die Symptome beschränken sich normalerweise auf den Kontaktbereich und sind im Allgemeinen geringfügiger als die der Typ-I-Allergie. Sie treten normalerweise 24-48 Stunden nach dem Kontakt auf: Reizung, Rötung, Schwellung, Rissbildung und Austrocknung der Haut.
Die am häufigsten betroffenen Bereich sind die Hände und Arme aufgrund der Verwendung von Handschuhen sowie die Füße aufgrund der Nutzung von Sicherheitsschuhen und Gummistiefeln.
Die gefährdete Bevölkerungsgruppe
Diejenigen Personen, die aufgrund Ihrer beruflichen Tätigkeit einen häufigeren Kontakt mit Latex als andere Personen haben, sind am stärksten gefährdet. Die gefährdete Bevölkerung lässt sich in der Reihenfolge der Betroffenheit in vier Gruppen einteilen:
1. Gruppe: Gesundheitspersonal und Arbeiter in der Kautschukindustrie und ihren nachgelagerten Produktionen.
2. Gruppe: Laborpersonal, Personal der Lebensmittelindustrie, Reinigungspersonal.
3.Gruppe: Gärtner, Maler, Sanitäter, Friseure, Sicherheitspersonal, Personal in Bestattungsinstituten, Baustellenarbeiter, usw.
Schließlich sollte eine vierte Gruppe innerhalb der allgemeinen Bevölkerung erwähnt werden, wobei diese Untergruppe zu 1% betroffen ist: Personen mit häufigen chirurgischen Eingriffen, Personen mit langen Konvaleszenzzeiten oder langen Krankenhausaufenthalten, Personen mit Spina bifida (eine angeborene Störung der Wirbelsäule), Personen mit urogenitalen Fehlbildungen, chronisch Kranke, deren Behandlung den Einsatz von Sonden oder Schläuchen erfordert (beispielsweise Dialysepatienten).
Bei geringstem Verdacht sollte ein Allergologe aufgesucht werden, der neben der klinischen Vorgeschichte die entsprechenden Untersuchungen durchführt.
Behandlung und Vorbeugung
Es wurden bereits große Fortschritte auf dem Gebiet der Erforschung eines Impfstoffes gemacht und verschiedene Behandlungen mit Arzneimitteln zur Behandlung der allergischen Reaktionen entwickelt, wie beispielsweise Antihistaminika, Bronchdilatadoren, Kortisone usw. sowie Epinephrin für die schwersten Fälle.
Die derzeit beste Behandlung ist jedoch die Vorbeugung und die Verhinderung eines Kontakts mit Latexprodukten (je nach Allergietyp synthetischer oder Naturlatex). Wir bei CV Protection sind uns dieses Problems bewusst und bieten daher ein umfassendes Portfolio an Produkten ohne Naturlatex an, darunter Vinylhandschuhe, Nitrilhandschuhe, synthetische Handschuhe ohne Zusatzstoffeund Polyethylenhandschuhe. Darüber hinaus enthält ein Großteil unserer Einwegkleidung ebenfalls kein Naturlatex.
Die Krankenhäuser, bei denen es sich um die am meisten betroffene Arbeitsumgebung handelt, sind wie alle Arbeitsplätze gesetzlich dazu verpflichtet, eine sichere Arbeitsumgebung bereitzustellen und die für die Angestellten und Patienten mit Typ-I-Latexallergie erforderlichen Änderungen durchzuführen.
Einige der zur Minderung der Arbeitsrisiken empfohlenen Vorbeugemaßnahmen sind beispielsweise:
• Ersatz der Materialien mit Latex durch alternative Materialien.
• Qualitätskontrolle der Materialien mit synthetischem Latex.
(Wenn Sie mehr über unseren Qualitätssicherungsprozess erfahren möchten, können Sie sich jederzeit mit uns in Verbindung setzen)
• Geeignete Arbeitsverfahren.
• Einrichtung spezifischer latexfreier sanitärer Bereiche (sowohl für das Gesundheitspersonal als auch die Patienten).
• Identifizierung der Personen mit Latexallergie.
• Epinephrin-Autoinjektoren für Notfälle.